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Ein kleiner Pechtag (Tag 25)

Nach einer angenehmen Nacht im Bett wachen wir auf, laden Fotos hoch, schreiben Blogbeiträge, falten die trockene Wäsche und ziehen uns an fürs Frühstück. Das Frühstücksbuffet ist wie in Oslo super! Kyra isst Massen an Obst mit Pancakes und Michi probiert von fast allem etwas. Ein bisschen Brot mit Lachs, Ei, Joghurt… Dazu Kaffee und Saft… Uns geht es erneut richtig gut. Auf dem Hotelzimmer zurück werden die Sachen gepackt. Kyra stellt fest, dass ihre Beine ziemlich drücken, aber nach 3 Wochen Anstrengung ist das wahrscheinlich normal. Jeder nimmt seine 9 Taschen und auf zum Aufzug. Unten angekommen holen wir Emil und Elias aus dem Gepäckraum und satteln die beiden auf. Kyra geht es langsam schlechter und auch Michi ist ein bisschen flau im Magen. Die Schmerzen sind jedoch schnell vergessen, da uns ein netter Mann aus Australien anspricht. Er ist ebenfalls mit dem Fahrrad hier und fährt zum Nordkap. Vor einigen Tagen ist Peter im Süden von Norwegen gestartet. Nach Trondheim sind seine Tochter und ihr Freund nachgekommen, doch deren Fahrräder sind auf dem Flug verschollen. Nun warten sie seit 4 Tagen auf die Ankunft der Räder. Oh man! Was einem leider alles passieren kann. Wir machen uns, zum Glück mit unseren Drahteseln, auf zum Fahrradgeschäft, um Michis linkes Klickpedal zu fixieren. Leider haben wir genau den passenden Inbusschlüssel für diese Schraube zuhause gelassen. Kyra braucht derweilen neue Bremsbelege und einen neuen Fahrradständer, da der derzeitige bereits am ersten Tag das neue Gummi durchgedrückt hat, wodurch Emil halb im Boden versinkt und sich kaum halten kann. Alles ist in einem unglaublich gut organisierten und netten Fahrradgeschäft schnell besorgt. Zwischenzeitlich hat es angefangen zu regnen und so packen wir uns komplett in Regensachen ein. Unser Weg führt uns zu einem Highlight in Trondheim: Der Gamle Bybro, welche einen herrlichen Blick auf die bunten Häuser ermöglicht.

Leider geht es Kyra jedoch wieder wesentlich schlechter. Ihr ist kalt, die Glieder tun weh und leichte Halsschmerzen sind dazu gekommen. Das ein oder andere Foto wird trotzdem gemacht. Nun schnell zur Fähre und weiter geht’s! So haben wir uns das zumindest gedacht. Als wir vor dem Anleger stehen, wird uns jedoch bewusst: So schnell kommen wir hier nicht weg. Die nächste Fähre geht erst in 2,5 Stunden um 15:00 Uhr. Kyra friert es immer mehr, sodass sie mittlerweile drei Lagen Anziehsachen anhat und Michi ist so warm, dass er im T-Shirt dasteht. Was ist nur los mit uns? Da es Kyra nun noch schlechter geht und keine schnelle Besserung in Sicht ist, entscheidet sie sich dazu einen Corona-Test zu machen. Negativ! Zum Glück. So verbringen wir die zwei Stunden Warten mit auf Toilette gehen, Drahtesel-Instandhaltung und Erholung. Michi wird zwischenzeitlich in ein Gespräch mit einem netten Norweger verwickelt. Er gibt ihm Tipps für eine Wetterapp und zur Schlafplatzsuche in Nordnorwegen. Er interessiert sich sehr für unsere Tour und ruft sogleich unsere Homepage auf. Als seine Fähre kommt verabschiedet er sich und ruft „I will follow you!“. Wir bedanken uns und machen uns ebenfalls auf zu unserer Fähre. Diese fährt rasant über den Trondheimfjorden von Trondheim nach Vanvikan. Da es Kyra noch immer nicht besser geht, nimmt sie eine Schmerztablette und wir suchen bereits jetzt eine Unterkunft in unserer Nähe. Schnell ist ein Campingplatz für 6 €/Person ausgemacht. Supergünstig! Im Preis inklusive ist sogar das Duschen und die Nutzung einer Waschmaschine. Doch bevor wir dort ankommen, werden wir noch fälschlicherweise einen Hügel hoch geleitet. „Nach Campingplatz sieht es hier aber nicht aus“ sagt Michi verdutzt und Kyra stellt fest „Ne, der ist da unten!“.

Immerhin stehen wir jedoch vor der Hindrumer Stabskirche. Wie sich später im Zelt herausstellt, hat diese eine längere Geschichte als es auf den ersten Blick scheint. Auf der Kirche selbst steht Anno 2012. Sie ist jedoch mehrmals gebaut und wieder abgerissen worden. Der letzte Neubau geschah durch eine regionale Initiative und erfolgte als Replik der Stabkirche von Haltdalen aus dem 12. Jahrhundert. Natürlich handelt es sich nicht um eine mittelalterliche Stabkirche, dennoch betrachten wir diese kurz und genießen den Ausblick über den Fjord. Dann geht es den Hügel wieder hinunter zum Campingplatz. Hier werden wir nett empfangen, warten einen kleinen Regenschauer ab und bauen das Zelt auf. Den gesamten Abend über fängt es immer wieder mal länger und mal kürzer an zu regnen. Hoffentlich geht es uns beiden morgen besser!

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