Die Hafenstadt Danzig! (Tag 86)
Heute schauen wir uns Danzig an! Der Wecker klingelt früh und wir drehen uns noch einmal um. Nach weiteren 30 min ist es so weit, wir wollen aufstehen und zum Frühstücksbuffet. Zuvor springen wir noch einmal unter die Dusche und machen uns fertig. Der Himmel draußen lächelt uns bereits blau entgegen, als wir die Vorhänge im Hotelzimmer zur Seite ziehen. Beim Buffet angekommen, finden wir alles, was wir benötigen. Wir genießen das Buffet eine Weile und beschließen Danzig ohne vorher festgelegte Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Wir möchten die Stadt einfach auf uns wirken lassen. Lediglich die 3 wichtigsten Straßen haben wir uns markiert. Als wir dann loslaufen, merken wir, wie sehr wir uns sonst von unseren Handys leiten lassen, denn wir laufen erstmal in die falsche Richtung. Schnell erreichen wir dann doch das Zentrum und überqueren mit zahlreichen anderen Menschen die Zielony Most w Gdańsku (grüne Brücke Danzig). Der Blick über die Motława auf die Gebäude ist wunderschön!
Wir genießen die Aussicht noch eine Weile und begeben uns anschließend auf die wirtschaftlich stärkste Straße von Danzig: Długi Targ. Dort reiht sich ein schönes schmales Haus an das nächste. Wir laufen am Fontanna Neptuna vorbei und suchen uns ein nettes Café. Dort trinken wir ein Kaffee und essen ein Stück Kuchen. Hmmm.

Anschließend geht es weiter bis zur Złota Brama, das Langgasser Tor und die Parallelstraße zurück zum Wasser. Kurz bevor wir durch das Brama Chlebnicka zurück zur Motława gelangen, sehen wir die für in Danzig früher typischen Balkone. Wunderschön! Michi hüpft schnell auf die Toilette, wir gehen eine Weile am Wasser entlang und biegen erneut links ab. Weitere hübsche Balkone zieren das Stadtbild.
Wir besuchen die Marienkirche und entscheiden uns spontan den Turm zu besteigen. Die 320 Stufen zur Spitze sind erstaunlich schnell geschafft. Hat das viele Radfahren unsere Kondition so verbessert? Auch von oben ist Danzig großartig. Die Stadt überrascht uns total. Wir lassen die Menschen um uns herum hektisch fotografieren und wieder hinabsteigen. Als es ein bisschen leerer ist, sichern auch wir uns kurz einen Platz am Geländer, lassen uns fotografieren und steigen wieder hinab. Kurz bevor Kyra einen Drehwurm bekommt, sind wir wieder unten. Michi ist ebenfalls froh den engen Turm zu verlassen, denn seine Klickerschuhe wurden auf den Steinstufen zu einer reinen Rutschpartie.
Nun knurrt uns der Magen und da wir erst in 4 Stunden mit Carsten und Vera, dem Radler-Paar aus Schweden, zum Abendessen verabredet sind, benötigen wir eine Kleinigkeit. Auf der ersten Straße hatte Michi ein nettes Restaurant gesehen, welches wir nun besuchen wollen. Nach ein bisschen umherirren haben wir es gefunden. Es gibt Bruschetta und Knoblauchbrot. Das Knoblauchbrot ist unglaublich lecker!

Anschließend begeben wir uns zurück zum Hotel. Vor dem Abendessen möchten wir unseren Blogbeitrag für gestern noch fertig stellen und uns ein wenig frisch machen. Die Zeit vergeht schnell und um 20:30 Uhr erwarten uns Vera und Carsten bereits in der Hotellobby. Wir freuen uns sehr, uns wiederzusehen. Unsere erste Begegnung war an der Hauptstraße in Litauen, in welcher Michi fast seine Pedale verloren hätte. Eine zweite Begegnung war zufällig in Riga, als wir uns alle vier auf Stadtbesichtigung befanden. Nach Kaunas ist das Treffen in Danzig bereits das zweite verabredete. Wir schlendern gemütlich in die Innenstadt und zum reservierten Lokal. Da es bereits dunkel ist, zeigt sich Danzig nun von einer anderen, jedoch genauso hübschen, Seite. Die Lichter der Lokale spiegeln sich malerisch auf dem Wasser und das Ende der Sommerzeit ist deutlich spürbar. Es ist kalt! Wir haben das erste Mal seit langer Zeit unsere Jacken herausgekramt und tragen diese. Im Restaurant verbringen wir einen wirklich netten Abend. Es gibt leckeres Essen und unterhaltsame Gespräche.
Wir reden über unsere jetzigen und bisherigen Radreisen. Erzählen uns kleine Geschichten aus der Vergangenheit und über unsere Familien. Carsten berichtet, dass seine Mutter in Deutschland geboren wurde und als junge Erwachsene mit kaum Geld und ganz alleine nach Australien ausgewandert ist. Dort hat sie ihren Mann kennengelernt, der gebürtig aus Kroatien stammt. Spannend! Nach einem netten Abend und bis oben gefüllt laufen wir zufrieden zum Hotel zurück, wo wir nur noch müde ins Bett fallen.